Tolle Premiere des Sommertheaters
18. August 2019Theaterausflug
24. September 2019Nachlese Sommertheater 2019
Das Balzheimer Sommertheater war wieder ein großer Erfolg: Geschätzt 1800 Zuschauer besuchten die sieben Vorstellungen im Oberbalzheimer Schlossweihergarten und kamen teilweise aus dem Lachen gar nicht mehr heraus.
Mit dem Wetter hatten die Theaterfreunde Balzheim weitgehend Glück – bis auf die verregnete zweite Vorstellung, zu der nur 50 Zuschauer kamen. Doch restlichen Aufführungen machten dies wieder wett, viermal waren alle Sitzgelegenheiten restlos besetzt, am Montag mussten sogar wieder Besucher weggeschickt werden. Das ist ein Indiz dafür, dass das Balzheimer Sommertheater in der Region immer bekannter und beliebter geworden ist. Vor allem die auswärtigen Zuschauer schätzen die lockere Atmosphäre und das Speisenangebot. „Was, du bist auch hier“, hörte man des öfteren. Man trifft sich beim Balzheimer Sommertheater.
„Mama, das ist ja so lustig, da müssen wir nächstes Jahr wieder hingehen“, sagte ein zwölfjähriger Junge aus Altenstadt zur Pause der Premiere, und zur gleichen Zeit in der letzten Vorstellung meinte eine Frau aus Dietenheim: „Schade, dass das Stück schon vorbei ist, das ist ja so witzig.“
Gemeint war jeweils der Dingsverein, die „Lindenstraße“ des Balzheimer Sommertheaters, denn seit 20 Jahren gibt es diesen Dauerbrenner schon. So lange schon spielen Monika Birzele die eingebildete Vorsitzende, Andrea Walcher die trinkfeste Berta und Ilse Kächler die derbe Bäuerin Liesel. Dieses Mal hatten Svenja Rabus und Haiko Baur das norddeutsche Gegenstück in den Süden geschickt. Neben dem Wortwitz, der ausgeprägten Mimik und Gestik der zehn Darstellerinnen und zwei Darsteller lebte das neue Abenteuer des Dingsvereins von der Spiegelbildlichkeit der Figuren. Jeder der Charaktere hatte seine getreue Entsprechung, was viel Situationskomik hervorrief.
Die „zweite Halbzeit“ stand ganz im Zeichen des Comedians Otmar Walcher aus Bellenberg, eines „alten“ Balzheimer Theaterfreundes, der mit seiner Kunstfigur Jakob Wunder permanent wahre Lachsalven im Publikum hervorrief. Dabei lotete er die Grenzen der Satire aus, kratzte an Tabus und scheute sich nicht vor Provokationen. Besonders nahm Walcher/Wunder die zunehmende Reglementierung und Bürokratisierung des gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens aufs Korn und traf damit den Nerv des Publikums. Zum Schluss outete sich Jakob Wunder als Revolutionär im Stile von Che Guevara: „Che Gue Wunder“ rief auf zum zivilen Ungehorsam.
Genauso wie Hannelore Baur, die als Putzfrau Pauline zum ersten Mal ein Solo spielte und dies mit Bravour tat. Sie widmete sich auf gekonnt satirische Art kommunalpolitischen Themen wie Frauen im Gemeinderat und den „schick“ gewordenen 30-er-Zonen landauf, landab. In dieser Rolle übernahm sie auch die Moderation. Andrea Beutz und Harald Kächler spielten zwei Sketche von Loriot, darunter den Klassiker „Das Frühstücksei“. Dabei brillierte Andrea Beutz in der Rolle der genervten Ehefrau. Im Stück des Dingsvereins wirkten mit Andrea Beutz, Monika Birzele, Jutta Einögg, Elke Golias, Bernd Golias, Ilse Kächler, Thomas Motz, Tatjana Radlhammer, Doris Rögele, Bianca Ruder, Claudia Schmidt und Andrea Walcher.
Die Theaterfreunde Balzheim bedanken sich bei allen Spielern und Autoren, bei den Bühnenbauern unter Leitung von Lothar Baur und Jürgen Walcher, den Technikern Christoph Müller, Stefan Ruder und Fritz Wohlhüter (auch für die Pyrotechnik), den Bewirtungsteams unter der Leitung von Ulrike Baur, Sylvia Gerster und Svenja Rabus, Markus Radlhammer, Erich Kächler und Manfred Klaiber für Werbung und Fotodokumentation, Bernd Golias für das Anfertigen der Bussitze, Peter Klaiber für die Betreuung der Toilette und die Parkplatzeinweisung, der Gemeinde Balzheim für Pavillon, Küche, Bauzaun und Toilette, der Stiftung Oberbalzheim für Tische, Bänke, Bühne und Sekt sowie allen Zuschauern aus nah und fern, allen Spendern und den Anliegern des Schlossweihergartens für ihre Geduld und ihr Verständnis, was nicht selbstverständlich ist.
Harald Kächler, Erster Vorsitzender