Theaterfreunde Balzheim setzen diesjähriges Sommertheater ab

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2020 wird es Ende August im Oberbalzheimer Schlossweihergarten ruhig bleiben: Statt 25 Jahre Sommertheater gibt es nun eine Zwangspause. Das haben Vorstand und Ausschuss der Theaterfreunde Balzheim einstimmig beschlossen. Dagegen soll aus heutiger Sicht der vereinsinterne Familientag Anfang September stattfinden. An der Option des Wintertheaters 2020/21 halten die Theaterfreunde vorerst fest.

Am „Tatort“ Schlossweihergarten trafen sich die Vorstands- und Ausschussmitglieder der Theaterfreunde und berieten in gebührendem Sicherheitsabstand das Für und Wider. Im Hinblick auf das Sommertheater 2020 stellte der Vorsitzende Harald Kächler klar: „Wir könnten grundsätzlich spielen, allerdings unter erheblichen Einschränkungen auf Grund der Corona-Verordnungen.“ Was möglich sei, entspreche freilich nicht dem Format, dem Charakter und der Stimmung des Balzheimer Sommertheaters, so Kächler. Außerdem sei auf Grund der unsicheren Situation bisher kein Programm vorbereitet worden. Bis vor wenigen Wochen habe man gar nicht proben dürfen.

Die Einschränkungen gelten laut Kächler für Bühnen- und Zuschauerraum. Wenn die derzeit geltenden Abstandsregelungen weiterhin Bestand haben, dürfen nicht mehr als drei Darsteller auf die kleine Bühne, was einen Auftritt des Sommertheater-Klassikers Dingsverein von vornherein unmöglich macht. Bewegungstheater ist momentan nicht erlaubt, Berührungen auf der Bühne schon gar nicht.

Im Zuschauerraum würde sich die Platzkapazität wegen der Abstandsregel (1,5 Meter nach allen Seiten) auf etwa ein Viertel (maximal 60) verringern, freie Platzwahl wäre unmöglich, Reservierung ein Muss, zumal ja Listen geführt werden müssen. Eine Pause wäre kaum durchführbar, die Bewirtung sehr erschwert.

Unter diesen Umständen sprachen sich alle Vorstands- und Ausschussmitglieder gegen die Durchführung Sommertheaters aus, in der Hoffnung, im nächsten Jahr würden wieder „normale“ Voraussetzungen herrschen.

Im Bezug auf das Wintertheater 2020/21 meinte das Autoren- und Regieduo Anna Verena und Siegfried Baur, dass die Fortsetzung des Musicals „In Gottes Namen“ momentan nicht realistisch erscheine. Welche Lockerungen bis dahin kämen oder nicht, sei ja noch völlig ungewiss.
Allerdings war die Mehrheit der Vereinsführung dafür, das Wintertheater noch nicht zu streichen. „Vielleicht ist ja ein kleineres Format im Dorfgemeinschaftshaus denkbar“, meinte dazu Harald Kächler.